Die richtige Berufsbekleidung in der Pflege
Wer sich jeden Tag um das Wohl pflegebedürftiger Menschen kümmert, benötigt eine angemessene Kleidung. Neben einer hohen Funktionalität steht dabei der Tragekomfort im Mittelpunkt, die Berufskleidung darf nicht zu eng anliegen. Aber auch die Auswahl der Stoffe spielt eine wichtige Rolle für den Selbstschutz von Krankenschwestern und Altenpflegern.
Berufsbekleidung in der Pflege
Im medizinischen Bereich muss die richtige Kleidung unbedingt den hygienischen Standards entsprechen. Lange weite Ärmel, die schnell einmal ungewollt schmutzig werden können, sind daher ungeeignet. Die Berufsbekleidung vom Pflegepersonal wird industriell gereinigt und muss daher besonders strapazierfähig sein.
Wer bei der Berufsbekleidung auf minderwertige Materialien setzt, weil diese günstiger im Fachbedarf angeboten werden, muss die Berufskleidung schneller komplett ersetzen. Das verursacht im Endeffekt höhere Kosten und gilt daher als wenig ökonomisch. Diese Kleidungsstücke sind in der Pflege sowohl für Frauen als auch für Männer üblich:
• lange Hose
• robustes, bequemes Schuhwerk, das sich leicht desinfizieren lässt
• Oberteil mit halblangem oder kurzem Arm (je nach Jahreszeit)
• pflegeleichter Kasack in der entsprechenden Farbe
Das ist bei der Auswahl der Stoffe wichtig
Auch in den Sommermonaten wird üblicherweise unter einem Kasack kein einfaches ärmelloses Hemd getragen. Bei einem Kasack handelt es sich weniger um eine Art Damenbluse, wie es die aus dem Französischen stammende Bezeichnung für diese Berufsbekleidung vermuten lässt. Vielmehr erinnert dieses in der Pflege typische Kleidungsstück eher an einen Laborkittel, der etwa bis zur Hüfte reicht.
Wie der Mantel eines Arztes wird ein Kasack täglich nach Dienstschluss intensiv gereinigt. Daher gehört diese Berufsbekleidung für Pfleger und Schwestern nicht zum Privatbesitz, sondern wird von der jeweiligen Einrichtung gestellt. Shirt, Hose und Arbeitsschuhe können aber oftmals selbst angeschafft werden. Lediglich wenn durch die Farbgebung der Berufskleidung auf die konkrete Stellung geschlossen werden soll, wird die Dienstkleidung komplett vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt.
Schuhe aus Gummi sind besonders bequem und können auch zwischendurch immer wieder desinfiziert werden. Andere Materialien trocknen eher langsam, die Bekleidung muss daher nach einer Zwischenreinigung komplett gewechselt werden. Atmungsaktive Stoffe wie Baumwolle oder Leinen verringern die Geruchsbildung, wenn beim anstrengenden Tag im Pflegeheim einmal so hektisch zugeht, dass du vermehrt schwitzt. Empfindliche Feinstoffe, die beim Waschen mit hohen Temperaturen ihre Passform verlieren, sind ungeeignet als Dienstbekleidung in pflegerischen Berufen.
Worauf kommt es besonders an bei der Auswahl der Passform?
Damit pflegebedürftige Bewohner die nötige Unterstützung erhalten können, muss die Kleidung eher weit geschnitten sein. In der Pflege musst du dich ohne Einschränkungen bücken und beugen können. Für eine rückenschonende Behandlung am Patienten sind diverse Körperbewegungen nötig, die durch zu eng anliegende Dienstkleidung erschwert werden.
Wer nicht in einer Einrichtung arbeitet, sondern ambulant bei den Betroffenen zu Hause pflegt, sollte ebenfalls auf ein angemessenes Erscheinungsbild achten. Auch wenn sich ein kurzer Rock im Sommer oder ein trägerloses Unterhemd im Sommer bequem tragen lassen, passt diese Erscheinung nicht zum erwarteten Bild eines Pflegers beziehungsweise einer Krankenschwester. Eine angemessene Erscheinung ist in pflegerischen Berufen jedoch von grosser Wichtigkeit, da du immer auf die Kooperation deiner Patienten angewiesen bist.
In der Regel kann die Dienstkleidung in der Pflege eine Nummer grösser ausgewählt werden als die private Freizeitkleidung. Einige Hersteller bieten ausserdem speziell die Passformen „Regular“ und „Loose“ an. Wichtig ist, dass dir die Kleidung im pflegerischen Alltag ausreichend Bewegungsfreiheit ermöglicht.
Richtige Pflege der Berufsbekleidung von Schwestern & Pflegern
Anders als die Kleidung, Bettwäsche und Handtücher der Bewohner muss die eigene Dienstkleidung häufig selbst gereinigt werden. Es empfiehlt sich, diese nach Dienstschluss in der Einrichtung auszuziehen, in einer Plastiktüte mit nach Hause zu nehmen und dort bei mindestens 60 °C in der Maschine zu waschen.
Ein anschliessendes Spülen mit Essig entfernt auch hartnäckige Keime, Bakterien und die meisten Viren. Das merkst du daran, dass die Wäsche dann nach dem Spülgang absolut neutral riecht, auch wenn du sie für einige Tage in der geschlossenen Waschmaschine liegen lässt. In einigen Einrichtungen gibt es konkrete Hygienepläne zur Reinigung der Berufsbekleidung, an die du dich halten musst.
Ist das Waschen der Dienstkleidung zu Hause verboten, werden die Kosten für die industrielle Reinigung in vielen Fällen vom Arbeitgeber übernommen. Alternativ sind diese Fixkosten durch ein höheres Monatsgehalt abgegolten. Wird die Dienstkleidung in der Pflege komplett vom Arbeitgeber gestellt, kann dieser auch die Reinigung übernehmen. Im Pflegeheim stehen dann jeden Tag alle Kleidungsstücke in der benötigten Grösse frisch gereinigt zur Verfügung. Nach Dienstschluss bleibt die Berufskleidung dann zur Reinigung einfach in der Einrichtung.
Fazit: Diese Berufsbekleidung eignet sich bei Berufen in der Pflege
Zusammenfassend lässt sich Folgendes festhalten, wenn es um die richtige Berufsbekleidung in der Pflege geht:
• hochwertige Materialien auswählen mit guter Verarbeitung
• für ausreichend Bewegungsfreiheit auf die richtige Passform und Grösse achten
• Dienstkleidung industriell reinigen lassen oder am besten in einer separaten Maschine zu Hause waschen (Hygieneplan der Einrichtung beachten!)
• Kleidungsstücke sofort im Pflegeheim wechseln, wenn sie während der Arbeit stark verunreinigt werden
• auf ein ausgewogenes Mass an Tragekomfort & Funktionalität achten
• eventuelle farbliche Vorgaben des Pflegeheims sind einzuhalten