Der Welttag der Handhygiene (World Day of Hand Hygiene) wurde von der Weltgesundheitsorganisation WHO ins Leben gerufen. Er findet jährlich am 5. Mai statt. Dieses Datum wurde als Eselsbrücke gewählt: zweimal 5 Finger symbolisieren die menschlichen Hände.
Zielgruppen des Welttages der Handhygiene sind Erwachsene und Kinder, Kindergärten, Schulen, Altenheime, Krankenhäuser und Einrichtungen der Gesundheitsfürsorge.
Sauber bleiben! Warum Händewaschen so wichtig ist
UNICEF hat am heutigen 'Welttag des Händewaschens' daran erinnert, wie wichtig Hygiene ist. Ein neuer Bericht von der Kinderhilfsorganisation und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeige, dass das Händewaschen mit Seife die Kindersterblichkeit durch Durchfallerkrankungen bei Kleinkindern fast um die Hälfte senken kann.
Jedes Jahr sterben den Angaben zufolge in den Entwicklungsländern 1,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren an Durchfall. Aber auch in Europa kann regelmäßiges Händewaschen etliche Infektionskrankheiten wie die Grippe verhindern - allerdings waschen sich laut einer neuen Studie lediglich zwei Drittel der Frauen und nur ein Drittel der Männer nach einem Toilettengang die Hände mit Wasser und Seife.
Während in den Entwicklungsländern neben der Aufklärung zum Teil schlicht die nötige sanitäre Infrastruktur fehlt, um ein festes Ritual des Händewaschens zu etablieren, hätten die Briten die Möglichkeit dazu - nutzen sie aber nicht. Britische Forscher untersuchten das Verhalten von 200.000 Besuchern auf Raststätten und stellten fest, dass sich nur ein Drittel der Männer und zwei Drittel der Frauen nach dem Toilettenbesuch die Hände mit Wasser und Seife waschen. Die Seife ist in diesem Zusammenhang wichtig, denn sie kann einen Teil der Keime abtöten - Wasser alleine nicht.
Die Forscher montierten am Eingang der Toiletten LED-Tafeln mit unterschiedlichen Nachrichten und beobachteten das Verhalten der Toilettenbenutzer, um herauszufinden, wie das Waschverhalten verbessert werden kann. Dabei zeigte sich, dass Männer auf Sprüche reagierten, die Ekel erregten wie "Seif es ab oder iss es später". Bei Frauen fand diese Taktik dagegen keine Resonanz. Sie reagierten eher auf sachliche Hinweise. Den grössten Erfolg hatten Appelle, die das Schamgefühl in den Menschen weckten, wie "Wäscht sich die Person neben Ihnen mit Seife?" Die Folge dieser Frage: Bei Männern stieg der Anteil der Händewascher um zwölf Prozent, bei Frauen um elf Prozent.
Der Hintergrund der Studie war, dass das Händewaschen mit Seife Leben retten kann. Die Autoren heben hervor: "Händewaschen mit Seife kann mehr als eine Million Menschen, die jedes Jahr an Durchfallerkrankungen sterben, das Leben retten." Es könne zudem Atemwegserkrankungen verhindern, die zu den Hauptursachen der Kindersterblichkeit in Entwicklungsländern zählen.
Sylvia Schneider in Naturmedizin aktuell
Die bundesweite Kampagne "AKTION Saubere Hände" hat seit ihrem Beginn im Januar 2008 eine grosse Hygienewelle in Deutschlands Krankenhäusern ins Rollen gebracht. Die Aktion wird vom Bundesministerium für Gesundheit unterstützt. Sie ist von enormer Wichtigkeit, denn Klinikhygieniker warnen schon seit Jahren: In unseren Krankenhäusern wird es oft mit der Hygiene nicht genau genug genommen. Auch deshalb können sich die gefürchteten Krankenhausinfektionen derart ausbreiten, wie es derzeit der Fall ist. Ärzte, Pflegepersonal und Patienten müssen sich häufiger die Hände waschen und regelmässig Desinfektionsmittel in Anspruch nehmen, um die Infektionen und die damit verbundenen Todesfälle einzudämmen.